Nachdem ich seit einiger Zeit zufrieden mit iTunes für Windows vor mich hinarbeiten kann, ist es jetzt die Windows-Variante von iCloud die mir voller Stolz und nutzloser Fehlermeldungen den Dienst verweigert.
Die einfache iCloud-Kalender-Integration in Outlook war für mich einst der ausschlaggebende Grund, überhaupt Office zu kaufen. Die meisten anderen E-Mail-Clients tun sich unglaublich schwer, den iCloud-Kalender bereitzustellen. Meistens geht es dann auch nur in eine Richtung und man kann sich nur seine Termine ansehen, sie aber nicht aus dem Mail-Programm bearbeiten.
Mit Outlook und iCloud für Windows war das aber ganz einfach: iCloud installiert, Outlook Plugin kam dabei gleich mit und fertig. Alle meine iCloud-Termine, Erinnerungen und Notizen sind im Outlook vorhanden und bearbeitbar.
Bis jetzt!
So öffne ich des Morgens und frohen Mutes mein Outlook und möchte meine Termine prüfen und voila: keine iCloud Termine. Der Klick auf das Häckchen in der iCloud-Kalendergruppe erzeugt dann eine fantastische Fehlermeldung: „Die Ordnergruppe kann nicht geöffnet werden. Der Informationsspeicher steht nicht zur Verfügung.“.


Diese Meldung sagt einem schon wieder alles, also nichts. Auf jeden Fall gibt sie keine Hilfestellung dazu, wie man das Problem lösen kann. Die einzelnen Kalender zur iCloud-Gruppe könnten vielleicht mehr verraten, also Rechtsklick auf einen Kalender in der Seitenleiste, Eigenschaften und schon hat man die zweite tolle Fehlermeldung: „Die Ordnereigenschaften können nicht angezeigt werden. Der Ordner wurde möglicherweise gelöscht, oder der Server, auf dem der Ordner gespeichert ist, steht nicht zur Verfügung. Die Eigenschaften des Ordners können nicht angezeigt werden.“. Auch ein gutes Beispiel dafür, dass die Länge einer Fehlermeldung nicht mit der Qualität der Meldung zusammenhängt. Man beachte insbesondere den ersten und den letzten Satz.

Vielleicht bringt es was den Kalender zu löschen? Also auf die iCloud-Gruppe in der Seitenleiste rechtsgeklickt und wieder eine neue Fehlermeldung: „Dieser Ordner kann nicht gelöscht werden. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner, und klicken Sie dann auf ‚Eigenschaften‘, um die Berechtigungen für den Ordner zu überprüfen. Wenden Sie sich an den Besitzer des Ordners oder an den Administrator, um Ihre Berechtigungen zu ändern. Diese Ordnergruppe kann nicht geöffnet werden.“. Aber was ist denn da noch in der Meldung: Wow! ein Button, der mir Details zur Hilfe anzeigen möchte. Klasse! Jetzt kann schon keiner mehr behaupten, das das nicht geht. Dann sehen wir uns das mal an.

Das sieht doch ganz brauchbar aus. Die Details verraten mir, das etwas mit der Outlook-Datendatei nicht in Ordnung sein könnte und geben mir den Hinweis auf ein Tool, mit dem ich das prüfen kann. Bravo! So geht Fehlermeldung doch mal richtig. Ich wette der Mitarbeiter von Microsoft, der hier gute Arbeit geleistet hat wurde abgemahnt, weil er was zu Ende gebracht hat. Sowas kostet einfach zu viel Zeit!
Na gut, es scheint also ein Windows-Problemchen zu sein. Eine kleine genervte Support-Hotline-Stimme in meinem Hinterkopf fragt: Haben Sie den Computer schon einmal neu gestartet? Na Wehe, wenn es das ist! Rechner neu gestartet… und zum Glück, das Problem ist immer noch da. Also prüfen wir mal die PST-Datei die angeblich im Ordner Laufwerk:\Programme\Microsoft Office\Office 15 auszuführen ist. Diesen Ordner gibt es bei mir nicht! Die Dateisuche nach
- C:\Programme\Micosoft Office 15
- C:\Program Files (x86)\Microsoft Office\Office16
- C:\Program Files (x86)\Microsoft Office\root\Office15
- C:\Program Files (x86)\Microsoft Office\root\Office16
Ich werde natürlich erst im letzten Ordner fündig nach dem tool SCANPST.EXE.
Das Tool kann wie gesagt OST und PST-Dateien reparieren. Dazu muss man diese erst einmal finden. Der Ordner für diese Dateien ist nämlich gut versteckt. Am einfachsten erreicht man ihn, wenn man in der Adresszeile des Datei-Explorers %appdata% eingibt. Das ist eine Systemvariable, die Windows bereitstellt und durch die ein bestimmter Pfad gleich angesprungen wird. Dieser Pfad ist aber auch nur FAST der richtige. Von dem erreichten Ordner aus müssen wir noch einen Ordner nach oben navigieren und können dann in C:\Users\John\AppData\Local\ navigieren. Die Ordnerpfade können je nach Windows und nach Office Version etwas variieren. Und natürlich auch in der Benennung der Laufwerksbuchstaben.
Jetzt gilt es die iCloud-Kalenderdatei zu reparieren. Problem: Im Ordner Microsoft/Outlook gibt es zwar eine Menge OST-Dateien. Aber keine gehört zum iCloud Kalender. Es gibt hier keine iCloud-Kalender OST oder PST-Datei. Die Dateien für iCloud. Dies hat einen anderen Unterordner unter C:\Users\John\AppData\Local\ der etwas kryptisch bezeichnet ist mit einer ganzen Buchstaben-Zahlenkolonne. In diesem Ordner gibt es aber keine OST oder PST Datei. Das Tool SCANPST kann uns also nicht weiterhelfen.
Nächster Ansatz: Etwas grober! iCloud fliegt mal wieder vom Rechner runter. Also deinstallieren, neu starten, installieren. Und Voilá: Jetzt habe ich zwar keinen gesonderten iCloud-Kalender mehr, aber in meinem Outlook-Standard-Kalender sind die Einzelkalender aus meiner iCloud mit integriert. Scheint ein Update-Problemchen gewesen zu sein. Herzlichen Dank!